Zurück zu den Wurzeln: Ein persönliches Onlinemagazin von einem nostalgischen Filmfan!

„Erstens kommt es anders und zweites als man denkt!“ Ich möchte mal behaupten, mit diesem Zitat kann man die Idee, den Start und die Umsetzung, bis hin zur begonnen Arbeit am Creepy Movies Onlinemagazin wunderbar beschreiben. Aber fangen wir ganz wo anders an, nämlich in den wunderbaren 90ern, wo meine Leidenschaft zum fantastischen und kontroversen Film geweckt wurde.

Ich bin Jahrgang ´83 und habe in der wunderschönen Hansestadt Hamburg das Licht der Welt erblickt. Ein Umstand der mir für meine künftige Leidenschaft noch sehr zum Vorteil dienen sollte. In einer so weltoffenen und lebendigen Stadt wie Hamburg, hat ein Junge der 90er-Jahre natürlich das voll Rahmenprogramm für ein abwechslungsreiches und spannendes Heranwachsen bis hin zur Teenagerzeit genossen. Die Kindheitstage waren geprägt von den Real Ghostbusters, Teenage Mutant Hero Turtles, Saber Rider and the Starsheriffs, Galaxy Rangers und all den anderen, großartigen Serien aus dieser Zeit. Als (angehender) Teenager bin ich mit der Musik von Sum 41, The Offspring, Blink-182 oder Korn aufgewachsen. Aber auch die härtere musikalische Gangart sagte mir zu, speziell die, des New York Hardcore und der Musik von Agnostic Front, die bis zum heutigen Tage meine absolute Lieblingsband ist und bleiben wird. Beavis und Butt-Head und auch Marilyn Manson haben auf ihre ganz eigene Art und für die damaligen Verhältnisse, sozialkritische Botschaften verkündet, die mir aus der Seele sprachen. Was noch? Ach ja, voller Leidenschaft habe ich Pamela Anderson bei ihren Rettungsmaßnahmen und dem Können von Michael Jordan, Dennis Rodman und Scottie Pippen bei den Spielen der Chicago Bulls mit Spannung verfolgt und dabei mitgefiebert. Und auch sonst allerhand unterhaltsame Dinge gemacht, die irgendwie alle ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten von Amerika haben, was wohl auch meine, bis zum heutigen Tage anhaltende Faszination und Leidenschaft für die USA erklärt. Ich habe mich sogar selbst mal aufs Skateboard gestellt, tat gar nicht mal so wenig weh die ersten Fahrten.

Irgendwo zwischen sorglosen Kindheitstagen und den, mit sich selbst im Krieg stehenden Jahren eines Teenagers, sollte eine neue Leidenschaft geboren werden. Ich habe natürlich vorher schon einige Filme gesehen und war davon begeistert, aber es waren dann letztlich drei Werke, die meine Leidenschaft zum fantastischen und kontroversen Film geweckt haben. Dabei handelte es sich zum einen um Braindead von Peter Jackson. Der Streifen ging auf dem Schulhof als VHS-Sicherheitskopie herum, was auch sonst. Die Bild- und Ton-Qualität war echt miese aber es war trotzdem ein Highlight. Dann erinnere ich mich noch gut daran, dass ich mit meiner Mutter eines Abends in die Videothek gegangen bin und weil meine Mutter den Videothekenbetreiber vom Sparclub her kannte, durfte ich dann auch in die geheime Abteilung, die sich hinter der großen Tür mit der fetten Aufschrift „Erwachsenenbereich, kein Zutritt unter 18 Jahren“ befand. Ich wurde förmlich erschlagen von all den visuellen Eindrücken, die mir da durch die ganzen großen VHS-Boxen zur Verfügung standen. Möpse, Bärchen und Schniedel habe ich an diesem Tag nicht gesehen, dafür aber ein anderes Cover welches sich sofort bei mir eingebrannt hatte und zwar das, der deutschen CIC/Paramount VHS von Freitag der 13. Teil 8: Todesfalle Manhattan. Den Film musste ich einfach sehen und da meine Eltern generell sehr liberal darin waren, geschah dies am selben Abend auch. Und dann war da noch dieser Slasherfilm der wohl eine ganze Generation geprägt hat und dem Horrorfilm neues Leben eingehaucht hat… genau, die Rede ist von Scream – Schrei! Der Film hatte eine solche maßgebliche Wirkung auf mich gehabt und gehört noch immer zu meinen Lieblingsfilmen.

Sicherlich werden sich einige Besucher, insbesondere die jüngere Generation da draußen jetzt die Frage stellen, warum man ein Onlinemagazin im alten Design, in heutiger Zeit zum Leben erweckt? Nun, das Creepy Movies Onlinemagazin existiert in dieser Form zwar erst seit einigen Jahren, aber die Macher hinter dem Oninemagazin und deren Arbeit, sind schon wesentlich älter und seid mehreren Jahrzehnten dem kontroversen Film in all seinen Facetten verfallen. In all diesen Jahre hat man die eine oder andere Filmbörse besucht, den Wechsel von der guten, alten VHS zur DVD und die Einführung der Blu-ray wie aus HD DVD miterlebt. Im Fall der HD DVD aber auch deren nicht weniger schnelles Verschwinden vom Markt. Oder auch live den Aufstieg und Fall der Laser Disc erlebt, so manches Label kommen und gehen sehen und manche Ikone des Horrorfilms (natürlich auch aus weiteren Genre) persönlich getroffen. Gerade die Neunziger haben uns geprägt, das Internet wurde immer populärer, der heimische Internetzugang hielt großflächig Einzug in die Haushalte – nostalgisch erinnere ich mich gerade an das alte 46k Modem – und mit den Möglichkeiten des World Wide Web tauchten auch irgendwann die ersten Internetseiten mit dem Themenschwerpunkt Film auf. Und wurden teilweise genau so schnell indiziert. Stets gut informormiert durch gedruckte Sachmagazin wie das Splatting Image, Gory News, Doom oder das alte X-Rated, um mal nur ein paar Klassiker unter den guten, alten Printmedien zu nennen. Eine Zeit die unglaublich entwicklungsstark war und uns maßgeblich geprägt hat. Nicht nur die Möglichkeiten waren wie ein Rausch, auch das “Jagen und Sammeln von unzensierten Filmperlen” war von spannender und besonderer Natur und teilweise ein ziemlich zeitaufwendinger und nicht immer kostengünstiger Prozess.

Es waren einfach prägende, wenn auch nicht gerade einfache Zeiten für alle Fans des kontroversen Filmvergnügens, schließlich kam beispielsweise der Besitz einer ungeschnittenen Fassung von Tanz der Teufel oder Braindead einem Kapitalverbrechen gleich und gefühlt wurde man auf eine Stufe mit Kriminellen und Perversen gestellt. Kaum zu glauben, oder? Gerade im Bezug auf Tanz der Teufel, der seinerzeit verrufen und verteufelt – ha, ha, passendes Wortspiel – war und heute in seiner ungeschnittenen Fassung mit einer FSK 16 Freigabe in den deutschen Kaufhäusern steht. Daran wäre damals nicht ansatzweise zu denken gewesen. Haltet euch fest, ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern, wo signierte Bilder von Robert Englund, Ken Kirzinger oder Bill Johnson nicht mehr als 15, maximal 20 Euro gekostet haben. Ja, diese Zeiten gab es wirklich mal. Oder jene Zeit, als im letzten heute noch existierenden Szeneladen im Hamburg, Venal Virulent, die neuesten DVDs aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt eintrafen. Noch heute erinnere ich mich an die großartigen Veröffentlichungen von einem der wohl besten und lange Zeit umstrittensten Filme aus Japan, nämlich Battle Royale, von Starmax aus Korea und Tartan aus England. Der Film hatte es wirklich nicht leicht gehabt in Deutschland.

Ich könnte ewig so weitermachen, was und warum es in den Neunzigern besser war, dies würde aber irgendwann den Rahmen hier sprengen. Jene, die diese Zeit miterlebt haben und sie aus dem einen oder anderen Grund vermissen, wie wir, wissen was (alles noch) an dieser Stelle gemeint ist. Damit wären wir eben auch an dem Punkt angelegt, warum wir diese Seite in ihrer hier vorzufindenen Form ins Leben gerufen haben. Es gibt sicherlich so einige Onlinemagazine die sich mit dem Horrorfilm beschäftigen und viele bieten auch gute Informationen an, aber irgendwie hat die Moderne zu sehr Einzug gehalten. Versteht mich bitte nicht falsch, auch das Creepy Movies nutzt technisch aktuelle Mittel und skriptieren sicherlich nicht mehr alles von Hand was ihr hier seht. Nur vermissen wir den Charme, das Gefühl der damaligen Zeit und die angeschlossene Community. Das freundliche und hilfsbereite Miteinander, denn der Umgang in den sozialen Medien und andernortes haben über die Jahre doch ziemlich an Anstand verloren. Aus diesem Grund haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, etwas Nostalgie, etwas von dem Charme der alten Tage zuück in die Gegenwart zu holen. Wir möchten gemeinsam mit euch eine Plattform schaffen auf der sich Freunde des kontroversen Filmvergnügens wieder etwas heimisch fühlen, so wie es damals war. Auch haben wir aus diesem Grund ein altes, vielleicht sogar ein aussterbenes Kommunikationsmittel mit eingebunden, das gute, alte Forum.

Auch ist unsere Arbeit eine kleine Ehrerweisung an ein leider nicht mehr aktives Onlinemagazin, welches fast zwei Jahrzehnte mit Spannung und Freude verfolgt wurde, das Wicked Vision Magazin. Fast täglich haben wir als stille Leser das Magazin besucht, die Rezensionen und News verschlugen und im Forum mitgelesen. Das Magazin fühlt sich immer etwas heimisch für Filmfans an, anders als es auf anderen Seiten der Fall war. Wir möchten versuchen diesen Geist wieder zum Leben zu erwecken und verneigen uns mit unserer bescheidenen (noch) kleinen Seite aufrichtig vor der großartigen Arbeit von Daniel Perée und all seinen Helfern.

Es liegt bereits jetzt ein ganzer Haufen Arbeit auf dem Schreibtisch und mit Freude, Spaß und viel Motivation wird das Projekt Creepy Movies Onlinemagazin nun angegangen und mit Inhalt gefüllt. Wenn Du daran interessiert bist am Magazin mitzuarbeiten, dann meldet dich bei uns über das Kontaktformular, ernst gemeinte und motivierte Mitarbeit ist immer herzlich willkommen.

So, und nun frisch ans Werk mit viel Motivation und Entschlossenheit, lasst uns eine große Community für nostalgische und verrückte Filmfreunde schaffen.

Die Creepy Movies Redaktion