Alien Romulus

USA, Kanada, Großbritannien, Neuseeland, Ungarn 2024
Originaltitel: Alien: Romulus | Vertrieb: 20th Century Studios / LEONINE | Medium: Blu-ray | Freigabe: 16 | Laufzeit: 111:51 Minuten | Gerne: Science-Fiction, Horror | Regionalcode: B, PAL | Bild: 2,39:1 (1080p) | Ton: DTS-HD Master Audio 7.1, Dolby Digital Plus 7.1, Dolby Digital 2.0 Stereo (Audiodeskription für Sehbehinderte) | Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch | Untertitel: Deutsch, Englisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch, Niederländisch, Französisch | Limitierung:
Regie: Fede Alvarez | Drehbuch: Fede Alvarez | Darsteller: Cailee Spaeny, David Jonsson, Archie Renaux, Isabela Merced, Spike Fearn, Aileen Wu, Rosie Ede, Soma Simon, Bence Okeke, Viktor Orizu, Robert Bobroczkyi, Trevor Newlin u.a.

Extras: Alternative / Erweiterte Szenen, Rückkehr zum Horror: Die Entstehung von Alien: Romulus, Der Xenomorph-Showdown, Alien: Ein Gespräch

Auf dem Kolonieplaneten von „Jackson’s Stern“ plant eine Gruppe Minenkolonisten den unmenschlichen Bedingungen im Jahr 2142 des Konzern Weyland-Yutani zu entkommen. Ihre Chance sehen sie in einem unbemannten Raumobjekt, welches in ihrer Umlaufbahn unkontrolliert gestrandet ist. Das Objekt ist allerdings kein Raumschiff, wie zu Anfang vermutet, sondern eine Raumstation names Romulus&Remus. Ihr Plan, mit den Cryokammern den Hyperschlafphase von neun Jahren überbrücken um in das Yvaga-System zu gelangen und endlich ein menschwürdiges Leben zu führen. Unter den Minenkolonisten befinden sich auch Rain und ihr Adoptivbruder Andy, bei dem es sich um einen schadensanfälligen Syntheten handelt, der von ihrem verstorbenen Vater zu ihrem Schutz programmiert wurde. Was die Gruppe Minenkolonisten nicht wusste und schmerzlich erfahren sollte, ist, dass die Raumstation ein Versuchslabor ist, in dem Experimenten an Xenomorphen durchgeführt wurden. Durch den Neustart der Systeme wurden auch Aliens geweckt und damit der Kampf ums Überleben der Minenkolonisten beginnt.

Ganz ehrlich, ich hatte eigentlich mit der Alien-Franchise nach Prometheus – Dunkle Zeichen abgeschlossen. Genau genommen, ging es bereits nach Alien – Die Wiedergeburt los. Als sich dann allerdings die ersten Nachrichten im Internet breit gemacht haben und darüber informierten, das Fede Alvarez einen neuen Alien-Film inszinieren würde, wurde mein Interesse wieder geweckt. Warum? Na ja, Alvarez hat mit seiner Neuverfilmung von Evil Dead im Jahr 2013 sicherlich nicht nur bei mir den Nerv getroffen und eine der wohl besten Neuverfilmungen eines absoluten Klassikers des Horrorfilms insziniert, dies bleibt eben auch über ein Jahrzehnt noch immer nicht unbeachtet. Entsprechend waren die Erwartungen nicht gerade gering und irgendwie die Hoffnung nach einem würdigen Nachfolger von Aliens – Die Rückkehr durchaus präsent… oder auch Wunschdenken.

   

Eines wird auf jeden Fall ziemlich schnell spührbar deutlich, die für einen Fede Alvarez Film bekannte Art der finsteren und kalten Atmosphäre durch seine Arbeitsweise, passt in einem Sci.-Fi.-Horrorfilm wie Aliens Romulus wie Arsch auf Eimer. Schon der Aufenthalt auf der „Jackson’s Stern“ Kolonie vermittelt die Hilflosigkeit in den Weiten des Weltalls und die damit Hoffnungslosigkeit der Protagonisten. Da überrascht es auch wenig, wenn die Waise Rain, gespielt von Cailee Spaeney, einzig einen Wunsch hat und das ist der, überhaupt einmal die Sonne sehen und spühren zu können. An ihrer Seite Adoptivbruder Andy, gespielt von David Jonsson, der einen den Syntheten in dem Film spielt, die natürlich nicht fehlen dürfen. Andy wurde von Rains Vater zu ihrem umprogrammiert und ist mit der Zeit ziemlich schadensanfälligen geworden. Dieser Aspekt macht sich dadurch deutlich, das Andy unterschiedliche Verhaltensweisen eines Autisten aufweist. Die Beziehung zwischen Rain und Andy verlieht dem Film einen zusätzlichen emotionalen Touch, nicht übertrieben sondern gekonnt und platziert, eingesetzt.

Alvarez Ansatz, den schaurigen Nervenkitzel des Klassikers von 1979 und die atemberaubende Weltraum-Action des Nachfolger in seinem Film zu vereinen und mit weiteren, neuen Elementen auszustatten, ist teilweise gelungen. Erst genannter Ansatz wird meiner Meinung nach zwar zu Anfang gut avisiert, dann aber im weiteren Verlauf doch nicht gekonnt eingefangen und leider dadurch vernachlässigt. An Action mangelt es dem Film dafür nicht und damit auch nicht an einigen wirklich guten und fiesen Szenen mit den Xenomorphen und Face Hugger. Letztere sagen wir sogar noch mehr zu.

Die Story, die übrigens zeitlich zeitlich zwischen Alien, dem Klassiker von Ridley Scott von 1979, und dessen Fortsetzung Aliens – Die Rückkehr von James Cameron aus dem Jahr 1986, angesetzt wurde, bietet für einen guten Sci.-Fi.-Horror alle nötigen Elemente. Synthetische Lebensformen, gefährliche außerirdische Lebenwesen und langläufige Korridore auf einer verlassenen Raumstation, die von einem Überlebenskampf zum Nächsten führen. Dazu gesellt sich eine leichte Kapitalismuskritik durch die skrupellosen Konzerne, die, die Minenarbeiter ausbeuten. Die Hoffnung, das die Aliens dieses Mal noch blutiger zu Werke gehen, wurde trotz Alvarez Einsatz nicht umgesetzt. Schade, gerne hätte ich ein wenig mehr Härte in dem Film gesehen, was insgeheim sicherlich nicht nur meine Hoffnung war. Grundsätzlich verspricht Aliens Romulus aber gut umgesetze Weltraum-Alien-Action mit Horrorcharakter, der die letzten Beiträge des Franchise locker in hinter sich lässt. zumindest überwiegend, denn für mich ging das Ende schon wieder in eine Richtung, die Alvarez sich hätte sparen können. Natürlich, die CGI-Effekte sind schon lecker, keine Frage, aber dennoch hätte dies nicht Not getan. Oder anders gesagt, der Film hätte mit einem anderen Ende sicherlich in seiner Gesamtheit mehr geglänzt. Wobei wir nicht wirklich von einem Ende sprechen können…

   

Abschließend kann man sagen, das Aliens Romulus größtenteils ein unterhaltsamer und stellweise finsterer Horror-Trip durch eine verlassene Raumstation mit den beliebten Xenomorphen und Face Hugger ist. An die ersten beiden Filme ist selbstverständlich kein Rankommen, dies habe ich auch nicht erwartet. Hier und dort hätte es ruhig etwas härter zur Sache gehen können aber im Großen und Ganzen hat Fede Alvarez einen schönen Beitrag zum Alien-Franchise beigesteuert.