Founders Day

USA 2023
Originaltitel: P2 | Vertrieb: Dolphin Medien / Plaion Pictures | Medium: Blu-ray | Freigabe: 18 | Laufzeit: 106:57 Minuten | Gerne: Slasher, Thriller | Regionalcode: B | Bild: 2,39:1 (1080p) | Ton: DTS-HD Master Audio 5.1 | Sprache: Deutsch, Englisch | Untertitel: Deutsch | Limitierung:
Regie: Erik Bloomquist | Drehbuch: Carson Bloomquist, Erik Bloomquist | Darsteller: Naomi Grace, Devin Druid, William Russ, Amy Hargreaves, Catherine Curtin, Emilia McCarthy, Olivia Nikkanen, Jayce Bartok, Andrew Stewart-Jones, Tyler James White, Erik Bloomquist, Adam Weppler, Kate Edmonds, Dylan Slade, Arun Storrs, Patrick Zeller, Shravan Amin u.a.

Extras: Trailer

Die friedliche Kleinstadt Fairwood bereitet sich auf ihren alljährlichen „Founders Day“ vor – ein Fest, das in diesem Jahr von einem erbitterten Bürgermeisterwahlkampf überschattet wird. Doch was als fröhliche Feier geplant war, verwandelt sich in einen Albtraum, als plötzlich brutale Morde die Stadt erschüttern. Während die politische Spannung auf ihrem Höhepunkt ist, sind die Bewohner Fairwoods gezwungen, sich zu fragen: Wem kann man noch trauen, wenn alle Verdächtige sind? Founders Day ist ein fesselnder politischer Slasher, der auf clevere Weise die Spannung klassischer Horrorfilme mit scharfer Satire zu aktuellen politischen Themen kombiniert. Was den Film besonders macht, ist die Mischung aus schwarzem Humor und blutigen Morden, die gleichzeitig eine bissige Kritik an Machtstrukturen und politischer Korruption übt. Die jahrelange Entwicklung des Films, die ursprünglich in einem College-Wohnheim begann, verleiht ihm eine Authentizität und Leidenschaft, die sich in der gesamten Erzählung widerspiegeln. Founders Day ist mehr als nur ein Horrorfilm – es ist eine düstere Reflexion über Angst, Macht und menschliche Abgründe.

Die Politisierung der unterschiedlichen Filmgenres ist inzwischen keine Seltenheit mehr. Wie man dazu steht, muss man für sich selbst entscheiden. Regisseur Erik Bloomquist hat versucht mit Founders Day dem Slasher einen neuen, politisch getränkten Anstrich zu verpassen und nimmt mit dem Bürgermeisterwahlkampf im Film, unmissverständlich Bezug auf den Wahlkampf der zum Zeitpunkt der Entstehung des Films in den Vereinigten Staaten stattgefunden hat. Grundsätzlich mag die Idee, wie sie bei Founders Day angedacht war, nicht verkehrt und auch irgendwo wichtig sein und ja, sie hat auch Potenzial, spielt dieses nur leider nicht vollumfänglich aus.

   

Founders Day sucht seinen Platz im Genre-Wald. Der Versuch eine Mischung aus spannenden Slasher und Polit-Satire zu schaffen, gelingt Erik Bloomquist dabei dedauerlicherweise nur bedingt. Grund dafür ist einzig und allein der, dass sich der Film selbst immer wieder in die Quere kommt und letztlich nicht genau weiß wie er dorthin kommt, wo es hingehen soll. Mit dem Anteil der vermutlich angedachten Polit-Satire, die in gewisser Weise ein Seitenhieb gegen die leider eingetreten zweite Amtszeit von Trump darstellt, hätte grundsätzlich funktionieren können. Die Möglichkeit damit eine passende Botschaft ins Spiel zu bringen war durchaus gegeben, leider aber fehlte es Bloomquist am Ende dann aber am nötigen Mut um treffsicher auf sozialkritische Aspekte, Sorgen und Probleme hinzuweisen, die gegenwärtig das Leben und den Alltag der amerikanischen Bevölkerung bestimmen und beeinträchtigen. Stattdessen kratzt der Wahlkampf nur oberflächlich an der grundlegenden Problematik. Der Slasheranteil, der sicherlich mehr funktioniert als der politische Part, startet in klassischer Manier und lehnt sich dabei frech und frei an Größen des Genre und weckt anfänglich auch Hoffnung auf mehr.
Zum Anfang konnte Bloomquist den Plot noch in die richtige Richtung steuern, es bestand also durchaus die Hoffnung auf ein spannendes Slasherfilmchen mit dem „Who is it“-Effekt. Leider wird durch den politischen Anteil und dem, der Slasher-Storyline, ein ganzer Haufen an Charaktäre in das Geschehen eingeführt, von denen wahrlich nicht alle überzeugen. Zum Teil sind die Rollen ziemlich overactet, das man sich bereits nach kurzer Zeit wünscht, dass diese Figur mal schnell dem Jury-Killer zum Opfer fällt. So sind es am Ende dann wirklich nur eine Hand voll Charaktäre, die ihre Rolle gut meistern und nicht nervtötend wirken. Diese sind zweifelsfrei Catherine Curtin, die, die Süßigkeiten verrückte Polizeicheffin des kleinen Örtchens Fairwood verkörpert und William Russ, der den Lehrer der örtlichen High School spielt. Einfach Klasse wie Curtin ihre Rolle verkörpert. Außerdem liefert Naomi Grace mit ihrer Hauptrolle als Allison eine gute Leistung ab, sicherlich nicht ganz frei von Fehlern aber im Vergleich mit beispielsweise Jayce Bartok, der den der Kandidaten im Bürgermeisterwahlkampf spielt, noch immer meisterhaft. Gruselig wie penetrant und wenig subtil dieser Charaktär wirkt und sich darstellt.

Founders Day versucht sich als Slasher zu behaupten, so verspricht es auch der Werbespruch „Gnadenloser Horror-Slasher für Fans von The Purge und Thanksgiving“ auf dem Cover… Sicherlich ist Founders Day jetzt kein Totalausfall, es gibt die eine oder andere gute Szene, es mangelt dem Film auch nicht an Kunstblut und Parallelen zu Thanksgiving sind beispielsweise der Ort des Geschehens, der ebenfalls eine abgelegene Provinz in den USA ist, gegeben, allerdings überschreitet der Film am Ende dann doch nicht das gute Mittelmaß. Trotz all der gutgemeinten Ansätze, schafft es Founders Day nicht sich selbst gerecht zu werden. Die Mischung aus Polit-Satire und Slasher kann sich kaum vollumfänglich entfalten und bietet dazu noch, viel zu viele Figuren mit zu wenig Wertigkeit und Überzeugung. Statt sich mit einzelnen Abschnitten ordentlich zu beschäftigen fehlt es einfach an Zeit und so kratzt man fast immer nur an der Oberfläche.

   

Die Blu-ray von Dolphin Medien, die durch Plaion Pictures vertrieben wird, geht größtenteils in Ordnung. Was ziemlich ärgerlich ist, ist der Fehler auf dem Wendecover. Statt dem angekündigten Wendecover ohne den roten Fleck, gibt es diese gleich doppelt. Genau, da hat die Druckerei oder das Presswerk wohl Mist gebaut, denn die Freigabe ist auf beiden Seiten und somit muss man vorerst den hässlichen roten Fleck akzeptieren.
Bild und Ton gehen in Ordnung, wenn man jetzt nicht gerade ein Technikfreak ist, dann wird die Falschangabe beim Bildformat nicht großartig auffallen. Technik interessierte Cineasten, die darauf Wert legen, könnte dies ein Dorn im Auge sein und zwar das ist das Bildformat gemessen 2,26:1 und nicht wie angegeben im 2,39:1 Format. Bei den Extras merkt man einmal mehr, welches Label wirklich aus Leidenschaft arbeitet und nicht ausschließlich auf den Profitkurs ausgerichtet ist. Lediglich drei Trailer von Fremdproduktionen gibt es, also eine ziemlich schwacher Sachverhalt.