Kanada 2008
Originaltitel: Prom Night | Vertrieb: Cinestrange Extreme | Medium: Blu-ray | Freigabe: 16 | Laufzeit: 89:28 Minuten | Gerne: Slasher | Regionalcode: B, PAL | Bild: 2,40:1 (1080p) | Ton: Dolby Digital 5.1 | Sprache: Deutsch, Englisch | Untertitel: Deutsch | Limitierung: 300
Regie: Nelson McCormick | Drehbuch: J.S. Cardone | Darsteller: Brittany Snow, Johnathon Schaech, Scott Porter, Jessica Stroup, Dana Davis, Collins Pennie, Kelly Blatz, James Ransone, Brianne Davis, Kellan Lutz, Mary Mara, Ming-Na Wen, Idris Elba, Jessalyn Gilsig, Linden Ashby, Jana Kramer, Rachel Specter u.a.
Extras: Bildergalerie, Trailer, Original Kinofassung
Schülerin Donna Keppel verbindet mit ihrem Lehrer Robert Fenton eine nachhaltig prägende, brutale Erfahrung. Er war von ihr besessen – und nachdem ein Gerichtsbeschluss ihm verbot, sich der jungen Frau zu nähern, brachte er ihre Eltern und ihren Bruder um. Danach schloss man den Wahnsinnigen in ein Hochsicherheitsgefängnis für geistesgestörte Kriminelle. Auch drei Jahre danach hat Donna das traumatische Erlebnis nicht verarbeitet.
Doch nun steht der High-School-Abschlussball auf dem Programm, der die dunklen Ereignisse der Vergangenheit verdrängt. In einem Nobelhotel erwartet Donna zusammen mit ihren Freundinnen Lisa und Claire die Nacht der Nächte. Aber dann ist plötzlich die Frage nach der Ballkönigin bloß noch sekundär, als sich nämlich eine erschreckende Nachricht rumspricht: Fenton gelang der Ausbruch! Bald färben sich die ersten Ballkleider rot…
Remakes, ein gern genutztes Mittel der Filmindustrie, wenn es mal wieder an Einfallsreichtum und neuen Ideen mangelt. Ob dies jetzt auch der Grund war, warum Regisseur Nelson McCormick sich im Jahr 2008 an die Arbeit machte und den 1980er Klassiker Prom Night – Die Nacht des Schlächers von Paul Lynch neu verfilmte, sei mal offen dahingestellt. Auf jeden Fall sollte das Original, der mit einer noch jungen und angehenden Scream Queen, Jamie Lee Curtis und Comedy-Legende Leslie Nielsen zu den nennenwerten Slashern der 80er-Jahre zählt, im neuen Gewand erstrahlen. Sicher, aus heutiger und vielleicht sogar schon damaliger Sicht, als McCormick mit der Arbeit an seinem Remake begonnen hatte, war das ebenfalls aus Kanada stammende Original schon in der Kategorie seichterer Slasherkost zu kategorisieren. Und rückblickend auf die ganzen wunderbaren Slasherperlen, die einige Jahre vorher das Licht der Welt erblickt haben, hatte das Prom Night Remake grundsätzlich erst einmal due besten Voraussetzungen um eine würdige und blutige Neuinterpretation zu werden.
Wobei mal sagen muss, dass es weniger ein direktes Remake von Prom Night – Die Nacht des Schlächers ist, als vielmehr eine, an dem Original angelehnte Eigeninterpretation mit Parallelen zum Original darstellt. McCormick versuchte mit seinem Prom Night an die vergangenen Glanzzeiten des Slasherfilms anzuknüpfen, und obwohl die Chancen dafür gegeben waren, hat McCormick das Schiff bedauerlicherweise etwas am Ziel vorbeigesteuert. Sicher, die Geschichte ist jetzt nicht neu, dennoch kann man auch bereits vertraute Szenarien erneut gut verpacken und darstellen. Und zugegeben, ein gänzlicher Reinfall ist Prom Night jetzt nicht, leider aber verfehlt der Film auch etwas sein Ziel.
Das bewehrte Katz-und-Maus Spielchen wird in Prom Night nur bedingt auf die Spitze getrieben, denn im Vergleich zu anderen Slasherfilmen, in denen das Geheimnis des Killers bis zum Finale aufrecht gehalten wird, startet Prom Night bereits mit dem Know how, wer das Messer auf die verängstigten Teenager richtet und Jagd auf sie macht. Das raubt dem Film einen gewissen Spannungsfaktor der nicht irrelevant für einen Film dieses Genres ist. Auch fehlt es einer anständigen Vorstellung der wenigen Charaktäre, die sich um die eigentliche Geschichte bewegen. So wissen wir lediglich, das Donna Keppel, gespielt von Brittany Snow, von ihrem psychopathischen Lehrer Richard Fenton, gespielt von Johnathon Schaech, gestalkt wurde und der nach einem Gerichtsurteil durchgedrehte und ihre Familie abgeschlachtet hat. Einige Jahre später, Brittany lebt inzwischen bei ihren Verwandten und der Abschlussball steht bevor, dieser wird traditionell sehr bombastisch gefeiert und die hat auch Brittany mit ihren Freundinnen Lisa, gespielt von Dana Davis, und Claire, gespielt von Jessica Stroup, vor. Ja und wie sollte es anders kommen als dass, der psychopathische Fenton ausbricht und Jagd auf Donna macht. Und damit haben wir dann auch schon den ganzen Zauber von Prom Night, der zugegeben etwas einfach ist und es auch an Spannung fehlt, aber dennoch irgendwie auch wieder Spaß macht. Es ist ein einfacher Slasherfilm der zwar fern der glorreichen Ära des Schlitzerfilms liegt, dennoch für einen entspannten Sonntag Nachmittag ganz passend geeignet ist.
Thrill ist Mangelware, und die Momente, die schocken sollen, sind irgendwie vorhersehbar aber dafür akzeptabel umgesetzt. Dies macht sich auch im Härtegrad bemerkbar, trotz der enthaltenen Director´s Cut Fassung, sind die Kills eher von seichterer Natur und werden dem extremen Gorehound nicht einmal ein Augenzucken entlocken. Versteht mich nicht falsch, ich möchte den Film nicht pauschal schlecht schreiben, absolut nicht, denn trotz seiner einfachen Handlung und vorhersehbaren Ereignisse, ist Prom Night für mich dennoch ein Film den man sich ruhig einmal anschauen sollte. Man darf halt nur nicht mit großen Erwartungen an dieses Werk gehen.
Die Blu-ray von Cinestrange Extreme macht einen sehr schönen Eindruck, zumindest die Amaray, die mir vorliegt. Das Bild bietet ein gutes Farbverhältnis und hat keine Störungen zu verzeichnen. Gleiches lässt sich auch vom Sound sagen, sowohl der deutsche wie auch der englische Ton klingen sauber im Dolby Digital 5.1 Format. Neben der vorliegenden Amaray gibt es noch ein limitiertes Mediabook von Cinestrange Extreme, was speziell etwas für die Hardcore-Sammler sein dürfte. Die Amaray bietet übrigens ein Wendecover, was mich sehr freut. Bonusmaterial ist hingegen etwas mangelhaft.
Mir der vorliegenden Blu-ray von Prom Night gibt es solide Slasherkost geboten, die man sich ruhig mal geben kann. Der Film ist keine Highlight und liegt sicherlich um einiges hinter den Großen des Genres aber gut, manchmal kann und sollte man sich auch an den kleinen Dingen erfreuen.